Auch in Bremen bastelt man sich (wie zuvor in Sachsen und Berlin) die Bildungserfolge trickreich selbst zurecht – sehr zum Wohlgefallen von leistungsschwachen Schülern mit Migrationshintergrund: Das kleinste Bundesland hebt nun die Mathe-Noten der diesjährigen Abiturprüfungen kurzerhand an. Das so erzielte Hochfrisieren der Zensuren ist die Antwort des Staates darauf, dass die meisten Schüler die Abituraufgaben „zu schwierig“ fanden.
Dabei toppt Bremen sogar noch Berlin und Sachsen, die die Noten „nur“ um 1 Punkt angehoben hatten: An der Weser werden sie gleich um zwei Punkte aufgehübscht. Damit wird praktischerweise der landesweite scheinbare Leistungsschnitt der Schüler aufpoliert, die Durchfall- Quote gesenkt – und vor allem jenen ausländischen und emigrationsstämmigen Schülern, die zu Kronzeugen der „Erfolgsstory Integration“ taugen, zu einer Hochschulberechtigung verholfen, die sie unter normalen Umständen eigentlich verfehlt hätten. Nach dem Motto: Wenn die Schüler nicht bis zum Abitur kommen, dann kommt das Abitur eben zu den Schülern.
Kriterium für die staatliche Notenklitterung, von der frühere Generationen von Abiturienten nicht zu träumen gewagt hätten (obwohl sie noch ungleich höhere Prüfungsansprüche erfüllen mussten), ist alleine der relativ schlechtere Gesamt-Notendurchschnitt bei den Prüfungen im Fach Mathematik (wobei nicht auszuschließen ist, dass auch weitere Fächer folgen werden). Was Bremen, Sachsen und Berlin hier tun, ist in etwa dasselbe, als wenn nach einer hinreichenden Zahl gefloppter Fahrprüfungen die Anforderungen an den Führerschein solange abgesenkt würden, bis wirklich jedermann besteht.
Als Problem wird nicht etwa die bittere Tatsache gesehen, dass trotz jahrzehntelanger Absenkung des Schulniveaus und der Anforderungen zum Zwecke einer Erfüllung des linksgrünen Traums vom „Abitur für jeden“ viele Schüler den Prüfungsaufgaben offenbar schlicht nicht geistig gewachsen sind – sondern dass diese Aufgaben zu schwer sind. Und das wohlgemerkt, obwohl sie – wie sogar der „Spiegel“ einräumt – aus dem zentralen Abitur-Pool der Bundesländer entnommen waren.
Integration, Inklusion, Abi für alle
Bremens SPD-Bildungssenatorin Claudia Bogedan machte sich nicht einmal die Mühe, Corona als Entschuldigung anzuführen – sondern stellte sofort auf die „Schwere der Aufgaben“ ab. Und die linke Bildungspolitikerin baut vor: Eigentlich sollten ab dem kommendem Schuljahr – im Interesse einer Vergleichbarkeit von Abiturergebnissen – auch in Bremen, wie in allen Bundesländern die vom Berliner Instituts für Bildungswesen (IQB) ausgearbeiteten Abitur-Prüfungsaufgaben Anwendung finden.
Es ist ein zaghafter Schritt in Richtung Zentralabitur – der jedoch droht, die bildungspolitischen Defizite vor allem der migrationsfreudigen auf Integration und Inklusion fokussierten, zudem FFF-schulschwänzerfreundlichen Bundesländer gnadenlos zum Vorschein zu bringen. Für Kuschel-Kultusminister wie Bodega ein Graus – weshalb sie vorsorglich gleich ankündigte, den IQB-Standard auszusetzen. Anscheinend fürchtet sie sie für die nächsten Jahre ein noch miserableres Abschneiden ihrer bunten Massenabiturienten.
Gegen das, was heute schon nur noch im Abitur abgefragt wird, ist selbst das Notabitur der Kriegsjahre eine unerreichbare Herausforderung. Doch selbst dieses Schmalspur-Event überfordert viele. Jede Kette ist so stark wie ihr schwächstes Glied – und so ist es auch mit dem Schulsystem, das Eliten einebnet, Begabte ungefördert lässt und alles am kleinsten (sprich: beschränktesten) gemeinsamen Nenner ausrichtet. Da könnte man dann auch das Abitur gleich automatisch zum 18. Lebensjahr verleihen oder die Hochschulreife durch eine allgemeine Studienberechtigung ersetzen. (DM)
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